christian hasucha bb in der stadt oder auf dem land – christian hasucha arbeitet vorwiegend in und mit alltäglichen räumen. sie sind ihm bühne, materiallieferant, analysegegenstand, thema, aktionsfeld und ‚bild‘ zugleich. als solche werden sie raumgreifend ‚übermalt‘ und umgestaltet. die betrachter*innen sehen sich mit ungewöhnlichen bildfügungen konfrontiert. diese geben ihnen zu sehen, zu hören, zu fühlen, zu tun und zu denken. betrachter*innen müssen sich darin bewegen und positionieren. sie sind es, die das neue sinnesangebot mittels betrachtung und reflexionen realisieren müssen – auf je eigene weise.
meist thematisiert christian hasucha den raum als sozialen sachverhalt und ausschnitt übergreifender soziokultureller, ästhetischer und philosophischer zusammenhänge. seine interventionen (implantate) erzeugen poetische brüche inmitten bekannter unspektakulärer situationen und machen sichtbar, was im verborgenen anwesend ist und was der alltagsstumpfe blick auszublenden geneigt ist. sie zeigen auf, was übergangen wurde und möglich wäre. insofern attackieren sie wahrnehmungskonventionen und alltägliche verhaltensmuster und weiten den blick.
seine poesie tritt den betrachter*innen in trockener, spröder, sachlicher „mach-art“ entgegen. sie schließt expressivität und pathos aus und transportiert die klarheit des konzepts. bei aller klarheit erzeugt es aber erfahrungen, die sich nicht wie nachrichten ‚lesen‘ und verstehen lassen. sie führen in offene reflexionsfelder, die unabgeschlossen bleiben, weshalb ich sie als poesie beschreibe.
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© puritz, prof. ulrich: kunst heute, nachbetrachtungen zu einer seminarsitzung am caspar-david-friedrich-institut der universität greifswald
Christian Hasucha
Thron "Solo", 2023 / "Standorte in Brühl", 2023
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